Sunday, 27 May 2012

Besser als gedacht - Italien

 Einige Monate sind seit den letzten Einträgen hier vergangen. Höchste Zeit mal wieder die gesammelten Eindrücke zu formulieren. Schließlich werfen große Ereignisse schon wieder ihre Schatten voraus. Im Mai haben Maxi und ich mal wieder eine interessante Runde durch Europa absolviert. Erste Station war Italien - ausgerechnet Italien. Und das kam so:
Urlaub war schon länger überfällig. Zudem war eine unifreie Woche angesetzt und so ging es an die Planung. Verschiedene Routen und Ziele standen zur Debatte: Riga und Tallinn, Mailand und Budapest, Malaga und Barcelona ... Alle scheiterten jedoch an terminlichen oder finanziellen Grenzen. Nach und nach kristallisierte sich aber eine schöne Runde heraus: Mailand und Bergamo waren mir empfohlen worden. Auch von Barcelona hatte ich schon viel Gutes gehört. Zudem erleichtern die ganzen Ryanairstarts von Leipzig das Reisen doch erheblich. Die Flugsuche ergab eine relativ günstige Runde - Start in Leipzig - Mailand/Bergamo -Barcelona - Magdeburg/Cochstedt für ca. 85 Euro pro Person (und da war sogar noch insgesamt ein Gepäckstück dabei).

Bisher hatte ich doch sehr starke Vorurteile gegen Italien. Diese sollten sich jedoch in Mailand nicht erfüllen. Der Verkehr ist längst nicht so gefährlich wie oft für Italien beschrieben. Die Stadt wirkt sehr aufgeräumt. Doch gleich zu Beginn gab es ein mittleres Ärgernis. Unser B&B offenbarte uns, dass wir in eine andere Unterkunft umziehen mussten. Die war dann aber ganz ok und von der Lage her wohl eher besser. Früstück konnte man dort allerdings vergessen.

Bei ungewohnter Hitze starteten wir am Mittwoch nach der Ankunft direkt eine Erkundungstour Richtung Castello. Dahinter befindet sich ein schöner Park. Im Anschluss ging es dann zu den Kanälen im Süden der Stadt. Dort findet man eine Art Kneipenmeile mit etlichen Restarants und Bars und einem sehr angenehmen Flair. Da lernten wir eine sehr interessantes Angebot kennen - Aperitivo. In italienischen Bars sind Getränke unverschämt teuer. Beim Aperitivo kauft man ein solches Getränk und kann sich aber zwischen ca. 18 und 22 Uhr ausgiebig am Buffet bedienen. Die Kosten liegen zwischen 8 und 10 Euro, was bei der entsprechenden Menge Essen doch ein guter Deal ist. Und italienisches Essen ist verdammt lecker. Also wirklich verdammt lecker.

Noch besser ist in Italien nur das Eis. Gelato. Ich konnte gar nicht genug davon bekommen. Absoluter Höhepunkt war eine, mit flüssiger Schokolade gefüllte Eiswaffel, die dann um ultraleckere Kugeln ergänz wurde.  Allein dafür hat sich schon die ganze Reise gelohnt.

Am Donnerstag standen die Mailänder main sights auf dem Plan. Die Scala und vor allem der Dom. Die Scala, die berühmte Oper, sah von außen gar nicht mal so gut aus. Der Dom (und diesen Satz kennt ihr schon) sah von innen aus wie eine Kirche. Aber immerhin wie eine gewaltige Kirche. Spannender ist womöglich der Besuch der Katakomben. Dabei handelt es sich um einen Tempel, der vorher an dieser Stelle stand. Was man sich aber auf keinen Fall entgehen lassen sollte, ist ein Besuch auf dem Dom. Gegen eine nicht geringe Gebühr kann man nämlich aufs Dach klettern. Dort erwartet einen eine wunderbare Aussicht und jede Menge Sonne. 

Den Freitag wollten wir eigentlich mit da Vincis Abendmahl beginnen. Dort kommt man aber nur mit Vorbuchung rein und da dies leider nicht im Reiseführer vermerkt war, hatte sich das dann auch erledigt. Stattdessen ging es dann ins Technikmuseum. Dort gibt es alles: Angefangen von da Vincis Geräten, über eine Apple-Ausstellung, hin zu eingemauerten Schiffen. Und auch ein Replique des Abendmahls. Danach gab es das oben erwähnte Super-Gelato. Anschließend erfüllten wir endlich Maxis Wunsch und gingen shoppen. Ich hab gewonnen. Nach einem letzten Aperitivo hieß es Abschied nehmen von Milano und es ging weiter nach Bergamo.

Klein aber fein - Bergamo

Bergamo ist eine sehr kleine Stadt, aber defintiv auch mal eine (kurze) Reise wert. Malerisch gelegen ist es am Fuße der Alpen. Es gibt Fußballplätze in Hinterhöfen und sehenswerte Gassen. Die Altstadt auf dem Berg und der Rest des Ortes sind durch eine Seilbahn verbunden. Doch auch zu Fuß ist Bergamo sehr gut zu erkunden. Bemerkenswert war aber auch die Unterkunft. Eine Dame hat ihre Zweitwohnung als Hostel ausgewiesen. Natürlich hat sie mal in Leipzig Literaturwissenschaft studiert und wollte uns stolz ihre verbliebenen Deutschkenntnisse präsentieren. Auf Englisch wäre sie wohl leichter zu verstehen gewesen. Highlight war das Bad,  mit einer winzigen Toilette, welche ihr unter dem Absatz seht.

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