Bahn sei Dank wurde die Rekordsaison um ein weiteres Kapitel erweitert: Die längste Anreise zu einem Spiel. Aber immerhin lernte ich so auch das berühmte Wittenberger Nightlife kennen. Doch der Reihe nach:
Kurz nach 4 verließ ich das Haus. Eine eher unchristliche Zeit. Aber was tut man nicht alles für den FCH. In Halle traf ich auch schon auf meinen Bruder, der mir heute Gesellschaft leisten wollte. Die Reise war recht entspannt, wenn man von einem nervigen Schienenersatzverkehr in Schwerin absieht. Gespielt wurde gegen Carl-Zeiss Jena.
Das Match begann mit einem gewaltigen Paukenschlag. Die größte Choreo in der Geschichte des FCH wurde präsentiert. Und Nico und ich standen darunter.
Hier kann nochmal mitgestaunt werden (ab 7.00). Nach dieser Eröffnung, die zweifelsohne einen Höhepunkt der Saison darstellt, gab es auch ein ordentliches Spiel zu sehen. Hansa gewann mit 2:1. Doch danach sollte erst das eigentliche Abenteuer beginnen.
Aus taktischen Gründen entschieden wir uns für den späten Zug 18.34 ab Rostock. Damit wollten wir die Jubelorgie abwarten (wäre mit dem Zug 16.34 nicht möglich gewesen), Getränke beschaffen und Jena-Fans im Zug vermeiden. Klappte auch erstma alles ganz gut. Doch der Zug fuhr dann aufgrund eines Polizeieinsatzes verspätet los. 25 Minuten später. Die Umsteigezeit in Wittenberg betrug aber nur 16 Minuten. Doch noch waren wir guter Dinge, zumal der Lokführer sich anschickte die Zeit teilweise aufzuholen. Auch ein optisches Highlight war wieder an Bord und kam mit uns ins Gespräch. So verging die Zeit wie im Flug. Plötzlich, aus dem Nichts, standen wir in Oranienburg. Und der Zug machte keine Anstalten weiterzufahren. Umstieg adé, ohje. Eine überaus engagierte und kompetente Schaffnerin verhinderte ein kollektives Durchdrehen. Dafür gebührt ihr ein ausdrückliches Lob. Zumal sie unter schwierigen Bedingungen arbeiten musste. Der Zug sah aus, als wären betrunkene Fußbllfans damit gefahren. Generell sollten Bahnangestellte so arbeiten!
Alles was nach Berlin wollte, sollte die S-Bahn nehmen. Übrig blieben nur wenige. So freundeten wir uns mit einer Hand voll Jenensern an und verbrachten ein lauschiges Stündchen in Oranienburg. In den Scheiß-Dynamo-Gesängen waren wir uns sogar einig. Kurz vor Mitternacht erreicht die Reisegruppe die Lutherstadt Wittenberg. Dumm nur, dass unser Zug über eine Stunde vorher gefahren war. Der nächste ging zum Glück schon 1.27 Uhr. So war die Wartezeit überschaubar. Innerlich hatten wir uns schon auf eine ganze Nacht in Wittenberg eingestellt. Doch so blieb grade genug Zeit für eine Erkundungstour ins "Nightlife". Gesagt, getan und schon waren Nico und ich auf dem Weg. Das örtliche Bordell am Bahnhof war die erste Attraktion. Auch Harrys Tanzbar wusste optisch zu gefallen. Das Angebot in der Innenstadt war eher überschaubar. Ca. 2 Cafes hatten noch geöffnet. In einem kleinen Pub wurde sogar noch Bier ausgeschenkt. Dort kehrten wir ein. Später besuchten wir noch Luther auf dem Markt.
Anschließend ging es endlich weiter. Doch mein Bruder hatte unser WET verloren. Bei einer Fahrtzeit von über einer Stunde. Aber zG trafen wir im Zug zwei weitere Reisende mit WET. So wurde das Schwarzfahren umgangen. In Bitterfeld trennten sich unsere Wege. Kurz nach 3 waren wir beide zu Hause - knapp 23 Stunden nach dem Start am Vortag.
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