Dublin, die Hauptstadt Irlands, war also der nächste Halt auf meiner Europa-Tournee. Durch einen zügigen Ryanair Flug gewann ich gut eine halbe Stunde und war schon 10 Uhr vormittags im Stadtzentrum. Gestartet war ich früher am Tag in Edinburgh. Kaum angekommen, wunderte ich mich schon über die Himmelsnadel. Vielleicht kann mir jemand die Bedeutung erklären? Die Nadel findet man auf der O'Connel-Street, der zentralen Prachtstraße Dublins. Schnell einen Stadtplan geschnappt und los gings. Schließlich hatte ich nur gut fünf Stunden Zeit. Aber ich bin ja gut zu Fuß und entsprechend optimsitisch war ich, vieles zu sehen. Ryanair sei dank hatte ich auch nur 8kg Gepäck. Allein der Tragekomfort der Sporttasche war eher gering.
Erstes Ziel war das berühmte Trinity College. Klassische und moderne Funktionsgebäude wechseln einander mit merkwürdigen Skulpturen ab und man sieht weniger Studenten als Touristen. Da ich selbst aber beides verkörperte, war ich tolerant. Ein USB-Stick-Automat sprang mir ins besonders ins Auge. Auf dem Campus spürte ich doch die deutliche Vorfreude, bald selbst wieder an die Uni heimzukehren. Doch die Uhr tickte und mich zog es weiter. Memorials und Nationalmuseen flogen vorbei, ehe mich Oscar Wilde das nächste Mal innehalten ließ. Aber nur kurz. Durch Park und Einkaufsviertel ging es weiter. Schließlich traf ich Molly Malone. Auch ihr fleischgewordenes Double war vor Ort. Nach einem kurzen Plausch zog es mich weiter ins Kneipenviertel Temple Bar.
Doch die Uhr tickte und anstatt einzukehren lief ich weiter. Nächstes Ziel war die St. Patrick's Cathedral. St. Patrick ist der Nationalheilige Irlands und wurde nach dem sogenannten St. Patricks-Day benannt. Dieser verkörpert den jährlichen Höhepunkt irischer Feier- und Trinkkultur. Die Kathedrale ist mächtig. Aufgrund der Bedeutung der Kirche beschloss ich auch einen Blick ins Innere zu werfen. Günstige 4,50 € sollte ich dafür bezahlen. Aber die nette Dame an der Kasse gestattete mir ein kurzen Blick für lau. Zwei Minuten Zeit und keine Fotos waren ihre Bedingungen. Dass reichte locker, den am Ende ist auch St. Patrick's "nur" eine Kirche. Und großzügig warf ich anschließend 40 ct in den Klingelbeutel.
Das Vikinger- und Mittelalterviertel war der nächste Anlaufpunkt. Dort findet man weitere Kirchen, ein Vikinger-Zentrum und das Castle (siehe Bild ganz oben). Interessanterweise konnte ich mir die komplette Burganlage kostenlos ansehen. Selbst das Museum hätte mir frei gestanden. Ob das so gedacht war bezweifel ich, aber nirgendwo fand ich eine Kasse. Böse war ich darüber nicht. Mittag war schon vorüber und ich war gut voran gekommen. Laut Stadtplan hatte ich bereits alle relevanten Sehenswürdigkeiten auf dieser Flussseite gesehen. Alle, außer dem Guinness-Viertel. Dieses sollte die letzte Station werden. Neben diversen Brauerei-Anlagen stach besonders das Storehouse hervor. Dieses ist gleichzeitig das Guinness-Museum und war mir empfohlen worden. Ich hatte noch gut 1,5 Stunden bis der Bus fuhr und so willigte ich ein. Natürlich wird einem für 11€ Eintritt oft erzählt, wie toll Guinness ist und aus welch erlesenen Zutaten es gebraut wird. Aber die multimediale Führung ist durchaus nicht langweilig und am Ende wartete tasächlich der Höhepunkt des Tages. Im Eintritt ist ein Getränk enthalten und dieses genoss ich auf der Aussichtsplattform. Die Aussicht auf die Stadt ist dort überwältigend und rechtfertigt allein den Eintritt. Und hier hatte ich nun die Zeit, auch mal inne zu halten. Anschließend ging es direkt weiter nach Oslo.
Fazit: Dublin ist eine sehenswerte Stadt, die typische britisch-graue Tristésse hinter roten Backsteinmauern zumindest teilweise verbirgt. Ein kurzer Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
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