Eine intensive Recherche mit diversen Reisetools hatte für den Jahreswechsel mal wieder eine interessante Reiseroute ausgespuckt. Von Leipzig aus sollte es über Berlin nach Nottingham gehen. Start war für Maxi und mich am Geburtstag des FC Hansa, am 28.12. Danach folgten jeweils im Zwei-Tages-Abstand günstige Busreisen nach Newcastle und Manchester. Am 3. Januar 2012 ging es von Liverpool zurück gen Heimat, um am 4. direkt in die Gefilde südlich des Weißwurstäquators zu starten. Doch der Reihe nach:
Unser erstes Ziel war also Nottingham. In Erwartung winterlicher Witterung, und aufgrund letztjähriger Erfahrungen, hatten wir reichlich Pufferzeit auf dem Weg nach Schönefeld eingeplant. Dumm nur, dass der Winter in diesem Jahr ausfällt. So saßen wir dann noch einige Stunden am Berliner Hauptbahnhof rum und guckten Leute. Immerhin war die neue große Brotbüchse gut gefüllt und es fehlte uns an nichts. Der Rest der Reise verlief ebenso routiniert, wie unspektakulär. Der Flughafen East Midlands ist sehr überschaubar und wird zukünftig wohl eher selten von uns angeflogen. Mit dem Bus erreichten wir schließlich Nottingham.
Das erste was wir sahen, war der Weihnachtsmarkt. Buden und Karussells, dazu ein schön beleuchtetes Rathaus. Zunächst begann die Suche nach dem Hostel. Laut Beschreibung war es nur eine Gehminute vom Markt entfernt, die Suche dauerte doch etwas länger. Die Nachfahren des Sherrifs von Nottingham wiesen uns dann den richtigen Weg. Das Hostel war eher unscheinbar in einer kleinen Seitenstraße. Die Treppen waren eng und steil und die Zimmer recht einfach gehalten. Aber das MidTown Hostel ist auch recht günstig und für ein, zwei Tage in Nottingham vollkommen ausreichend. Mehr braucht man da auch nicht. Nach dem Zimmerbezug ging es direkt in den nächsten Pub. Ein schöner Whetherspoons. Diese Pubs überzeugen überall in Großbritannien durch günstige Menüpreise und eine vorzügliche Bierauswahl. Insbesondere die lokalen Biere vom Fass sind ebenfalls sehr erschwinglich.
Am nächsten Morgen wollten wir uns direkt ins Getümmel stürzen. Aber vor 10 Uhr ist dort gar nichts. Der erste Stop war Nottingham Castle. Dort kann man eine gepflegte Gartenanlage samt Schloss begutachten. Zudem taugt die Terasse für einen guten Rundum-Blick über Nottingham. Im Schloss selber ist Museum. Während andere Städte Museen und Galerien für verschiedene Themen und Darstellungsformen haben, hat Nottingham dieses Schloss. Antike Vasen, Gegenstände aus aller Welt, Moderne Raumkunst, Gemälde sämtlicher Epochen, Muschelkunst, Stadtgeschichte, und abschließend Robin Hood - all das war nur durch Türen voneinander getrennt. Nun ja. Direkt an der Burg befindet sich auch Robin Hoods Denkmal und der älteste Pub Englands.
Die Möglichkeiten interessanter Tätigkeiten waren damit auch schon fast erschöpft. Neben der Burg bietet Nottingham noch zwei Old-School-Shoppingcenter und ein Eiszentrum. Das Eiszentrum besteht aus zwei Hallen - einer Eislaufbahn und ein Eishockeystadion. Die Eislaufbahn war leider genauso überfüllt wie die Einkaufszentren, entsprechend gering war der Spaßfaktor. Bei windigem Aprilwetter mit einer Tendenz zum Regen bereitete auch die Besichtigung der Uni keine Freude. Da unser Hostelmitarbeiter auch keine nützlichen Veranstaltungstipps hatte, ließen wir den Abend bei Gesprächen über seinen dubiosen Hauptjob ausklingen. Als wir am nächsten Tag unseren Bus nach Newcastle bestiegen, hielt sich der Abschiedsschmerz in Grenzen.
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