Prag, die Goldene Stadt - berühmt für gutes Essen und noch besseres Bier. Zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Und wenn dann im Frühsommer auch noch Bierfest ist, gibt es kein Halten mehr.
Das dachte sich auch unsere Reisegruppe, bestehend aus drei hinreißenden Damen, Obi und mir. Und so machten wir uns es in einem kleinen Auto mehr als gemütlich und nahmen die verhältnismäßig kurze Reise auf uns. In Prag angekommen, schien wie immer die Sonne. Schnell hatten wir unser Hostel gefunden, die Parkplatzsuche gestaltete sich dagegen schwierig. Schließlich fanden wir einen, der sich am Ende sogar als kostenlos entpuppte, bei dem aber immer ein Restrisiko bestand, dass unser Auto in der Nacht mit dem Zug nach Rumänien verschwinden würde.
Aber wir hatten Durst und konnten uns mit dererlei Nebensächlichkeiten nicht weiter aufhalten. Also fix zurecht gemacht und los ging es. Am Wentzelsplatz wartete direkt Erfrischung und eine Delikatesse, die später als "halbes Schwein ole" zur Legende werden sollte. Auf dem Markt genossen wir anschließend die Ausprägungen des internationalen Volksmusikfestivals. Als wir uns dann der Karlsbrücke näherten, ging über der Prager Burg gerade die Sonne unter. Mehr romatischer Overkill ist auf dieser Erde kaum vorstellbar. Dachten auch wir und verzogen uns sicherheitshalber in die nächste Kneipe.
Ordentlich angewärmt wurden wir dann kalt erwischt. Das war aber durchaus beabsichtigt, besuchten wir doch eine Bar, die ausschließlich aus Eis besteht. Der anschließende Ausflug ins Karlovy Lazne, der selbsternannten, größten Disko Mitteleurpopas, war aus Feier- und Kosumsicht ziemlich überragend. Sicherheittechnisch ist diese Einrichtung aber mehr als bedeklich. Eine Massenpanik möchte ich da jedenfalls nicht erleben. Immerhin trafen wir dort die bezaubernde Lea und ihren Bruder und unser Team war damit komplett. Und so tanzten wir gemeinsam durch die Nacht.
Der nächste Morgen begann, wie so viele in Prag, mit einem Eis. Weil die Damen in diverse Einkaufszentrum verschwanden, entschieden Obi und ich uns für eine Tretboot-Tour. Und während die Sonne golden vom Himmel lachte, strahlten unsere Gläser golden zurück. Mei, so lässt sich aushalten. Später am Tag trafen wir uns alle wieder und machten uns auf den Weg zum Bierfest. Das kann man sich in etwa wie das Oktoberfest vorstellen - nur in cool und günstig. Über 70 Sorten feinste tschechische Braukunst harrten dort unserer Verkostung. Das die Stimmung zunehmend ausgelassener wurde, lag auch einer Gruppe irischer Junggesellen. Diese schafften es tatsächlich, die schweren Maßkrüge reihenweise zu zerhauen. In kleinen Einzelgruppen ging es zurück ins Hostel.
Der nächste Morgen wartete mit einem Aufstieg zur Prager Burg auf. Bei drückender Hitze gar kein so leichtes Unterfangen. Oben angekommen war uns immerhin die obligatorische Wachablösung vergönnt. Die "Goldene Gasse" ist dagegen inzwischen der touristischen Kommerzausbeutung zum Opfer gefallen. Nach einem reichlichen Mittag hieß es leider schon wieder Abschied nehmen. Doch der nächste Trip in die "Goldene Stadt" sollte nicht allzu lange auf sich warten lassen.
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