Saturday 15 June 2013

Wie Gott in Göteborg

Nach dem genialen Besuch in Frankfurt war ein Zwischenstopp in Göteborg die nächste Reisestation. Dort erlebte ich die Sintflut, begegnete unbeschreiblicher Schönheit und traf einen alten Freund, sowie eine neue Freundin.

Der Flug startete am Flughafen Frankfurt Hahn. Es ist unfassbar, dass sich dieser Airport noch Frankfurt nennen darf. Die Entfernung zur Mainmetropole beträgt fast zwei Stunden Busfahrt. Dort angekommen gab es gar nicht so viele Beschäftigungsmöglichkeiten, denn der Flughafen ist doch relativ klein. Bei der Sicherheitskontrolle wurde erstmals überhaupt das Gewicht meines Handgepäcks überprüft. Doch da war alles im Rahmen. Irgendwann durfte ich dann auch ins Flugzeug und aufgrund des enormen Schlafdefizits aus der Vornacht bekam ich gar nicht mit, dass wir wegen irgendwelcher technischer Probleme noch über eine Stunde auf dem Rollfeld standen.

Schließlich startete ich aber nach Schweden. Der Flughafen Göteborg City ist eine bessere Lagerhalle. Als kundiger Reisender hatte ich mich natürlich informiert und fuhr günstig mit dem Linienbus ins Stadtzentrum. Die ersten Personen die ich traf, waren übrigens keine Schwed(inn)en, sondern Deutsche. Was auch sonst. In Göteborg angekommen kaufte ich mir als allererstes eine Drei-Tages-Karte für den örtlichen Nahverkehr. Dies sollte sich später als absolut geniale Entscheidung herausstellen. Anschließend begab ich mich auf den Weg zu meinem Kumpel Grischa, welchen ich vor zwei Jahren bei einer ähnlichen Rundreise in Oslo getroffen hatte. Dort lernte ich auch seine wunderbare Freundin Anna kennen. Der Abend klang mit einem leckeren Auflauf aus. 

Am nächsten Morgen machten Grischa und ich uns auf den Weg, um Elche für lau zu gucken. Im Slottskogen findet man nämlich einen Gratis-Tierpark. Doch das Wetter wollte nicht so recht mitspielen. Es goss aus Kübeln. Irgendwann verabschiedete sich Grischa und ich erkundete die Stadt alleine weiter. Schnell gewöhnte ich mir ab, Preise irgendwie umzurechnen. Das machte einfach kein Spaß. Stattdessen beschränkte ich mich darauf, nicht mehr als mein getauschtes Geld auszugeben. Göteborg erscheint als wirklich lebenswerte Stadt, doch an wirklichen Sehenswürdigkeiten fehlt es im Stadtzentrum. Man findet ein paar nette Kirchen, einen Hafen und ein merkwürdiges Opernhaus. Zudem trifft man zentral gelegen den Schweden König Gustav-Adolf II. (siehe Bild oben), welcher in unseren Breiten als Modell  für Ur-Krostitzer arbeitet. Eine der Hauptsights, die Konsthallen, sind dagegen von außen furchtbar hässlich. 

Doch gegen Mittag hörte es auf zu regnen und bald darauf kam auch die Sonne raus. Für mich galt es, dem aufkommenden Hunger zu begegnen. Bekanntermaßen ist guter und vor allem frischer Fisch in meiner sächsischen Heimat absolute Mangelware. Deshalb überkommt mich in Hafenstädten immer riesige Lust, ordentlichen Fisch zu speisen. Glücklicherweise gibt es in Göteborg eine Fischhalle, wo man diesem Verlangen ausgiebig frönen kann. Und noch während ich mein Mittag erwählte, war wieder einmal Glück im Spiel. Denn um mich herum erschien eine Reisegruppe. Diese bekamen einige leckere Fischhäppchen zum Probieren gereicht. Kurzerhand griff ich auch zu und kam so zu einem zusätzlichen, kostenlosen Genuss. 

Es folgte ein absolutes Highlight meiner bisherigen Reisen. Vor der Küste Göteborgs befinden sich zahlreiche Inseln. Die Bootsfahrt dorthin ist mit einem Nahverkehrsticket inklusive. Meine Gastgeber hatten erzählt, dass die am weitesten entfernt liegende Insel die schönste sei. Also fuhr ich kurzerhand dahin - nach Vrangö. Dort fand ich ein nordeuropäisches Paradies. Selten habe ich zwei Stunden mehr genossen, als auf dieser Insel.










Am Ende des Rundgangs fand ich zudem ein etwas anderes Ostseestadion. Sieht aus, als war Hansa schon mal da ;-) Anschließend begab ich mich auf den Heimweg. Schon am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen von Anna, von Grischa und kurz darauf auch von Göteborg. Zuvor gönnte ich mir aber noch ein ordentliches Mittag und ein Bier. Dabei war das Bier fast genauso teuer, wie das restliche Menü. Aber sei's drum, Geld zurück tauschen hätte sich eh nicht gelohnt. Da ich den Weg zum Flughafen als unproblematisch einschätzte, sparte ich mir einen längeren Aufenthalt dort und genoss stattdessen etwas länger mein Essen. Am Flughafen selber stellte ich dann einen neuen Rekord auf. 13.43 Uhr verließ ich den Bus 500 Meter vor dem Flughafen. 14.01 Uhr war ich schon im Flieger. Und schon kurz darauf war ich auf dem Weg in mein zweites zu Hause - nach Edinburgh.

No comments:

Post a Comment