Endlich wieder Edinburgh. Zwei Jahre war der letzte Besuch schon her.
Hier vollführte ich eine Zeitreise, traf ein besonderes Schaf sowie alte und neue Freunde und stieg
schließlich zum Clanchef auf.
In Edinburgh gibt es zwei Wege um vom Flughafen in die Stadt zu reisen. Einen schnellen Aiportbus und eine langsame, aber auch günstigere Buslinie. Ich entschied mich für die langsame Linie. Am Freitagnachmittag war ein Vorrankommen mit dieser natürlich nicht zu erwarten. Aber dafür kam ich an vielen Stationen meiner drei Monate in der schottischen Hauptstadt vorbei und genoss die Erinnerungen. Auch wenn ich mich fragte, ob bestimmte Ecken schon immer so hässlich waren und was genau mich an Edinburgh eigentlich faszinierte. Doch je näher ich dem Stadtzentrum kam, desto mehr packte mich wieder der Zauber. Und spätestens mit dem Aussteigen erlag ich ihm ein weiteres Mal.
Zu Gast war ich diesmal bei Ester und ihr Wohnzimmer offenbarte einen wunderbaren Blick. Interessanterweise wohnt sie in dem Teil von Leith, in dem ich auch meinen ersten gemeinsamen Urlaub mit Maxi verbrachte. Nach einer kurzen Erholung ging es los in den Pub. Bier und Freunde warteten. Natürlich gab es ein großes Hallo und viele Umarmungen. Vom Pub ging es direkt weiter zum Ceilidh - diesmal in einer neuen Location. Dort wurde wieder schwungvoll getanzt. Mir merkte man die fehlende Übung in diesem Gebiet sehr deutlich an, vielen anderen zum Glück auch. Nach dem Tanz begaben wir uns wieder nach Hause und draußen erwartete uns die Sintflut. Oh Scottish weather.
Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter wieder eingekriegt. Schönster Sonnenschein weckte uns. Wir, das war neben mir auch Pat aus Bristol, mit dem ich schon diverse Abenteuer erlebt habe. Ester musste leider arbeiten. So begaben uns gemeinsam auf den Weg zum Pub, nicht ohne vorher beim Tesco ein ordentliches Frühstück zu erbeuten. Im Pub angekommen standen Rugby und Speed Friending auf dem Programm. Dabei lernte ich Leute real kennen, die mir vorher schon mehrfach virtuell begegnet waren. Anschließend begannen die Vorbereitungen für die Highland Games.
Ob wegen meines Kilts oder wegen der Menge Bier die ich zu dem Zeitpunkt schon getrunken hatte, weiß ich nicht, aber ich wurde zum Clan-Chef bestimmt. Schnell sammelte ich Recken und Reckinnen und formte sie zum Clan Whisky. Alias "with Key - nur echt mit Schlüssel". Das Turnier begann für uns mit einer Niederlage beim Gummistiefel-Weitwurf. Doch wir kämpften uns zurück. Beim Baumstammwerfen zerstörten wir nicht nur ein Plastehütchen, sondern auch den Gegner. Auch mir gelang diesmal eine formvollendete komplette Drehung. Währenddessen ging bei einem anderen Wettkampf jemand zu Boden und blieb liegen.
Whisky zog in die nächste Schlacht - Felsbrockenwurf - und gestaltete auch diese siegreich. Wir waren also wieder im Rennen. Oder besser: Wir wären es gewesen. Doch die Games wurden kurz darauf abgebrochen, als sich ein weiterer Teilnehmer verletzte. Da wir als eines der wenigen Teams ohne Verletzung durchkamen, erklärte ich uns zum "last clan standing". Anschließend ging es in die Gulf Tavern. Ein Amerikaner stellte erstaunt fest, dass dieser Pub älter ist, als die USA. Dort stärkten wir uns für das anschließende Grillen.
Aufgrund unsicherer Witterung fand dieses erneut im Tunnel und nicht im Park statt. Ausgestattet mit allerlei Köstlichkeiten ging es dorthin und ich übernahm erneut die Verantwortung. Der Vorteil wenn man für ca. 100 Leute grillt, ist, dass einem jeder auch etwas zum Probieren abgibt. So kam ich in den genuss zahlreicher unerwarteter Leckerein.
Anschließend zogen wir in das Banshee Labyrinth, in dem Johnny Depp dieser Tage als Barkeeper arbeitet. Dort lernte ich auch Zane aus Riga kennen, die ein wahres Partymonster ist. Das sollte ich allerdings erst einige Wochen später herausfinden. David aus Manchester bekam es schon an jenem Abend zu spüren. Und während ich mich nicht zu spät verabschiedete, war er am nächsten Tag völlig zerstört.
Der nächste Tag begann mit einem wunderbaren Full Scottish Breakfest. So großartig. Anschließend stand die traditionelle Schnitzeljagd auf dem Programm. Unser Team machte eine Kneipentour daraus. Wegzehrung in Form von Bier Togo gab es im Doctor's Pub und so schafften wir es bis zum Ende der Welt. Danach wurden wieder diverse Talente demonstriert, und wie schon beim letzten mal war ich überrascht, wie viel künstlerisches Talent die Leute tatsächlich haben. Der Abend klang im Brewdog aus. Dabei sorgten zwei Chemikanten für Lachsalven, in dem sie einfach nur ihre Arbeit beschrieben. Reagenzgläser kräftig schütteln - ihr könnt euch das sicher vorstellen.
Montag ging es dann deutlich ruhiger zu. Ich startete den Tag auf dem Calton Hill und genoss die Sonne und die Aussicht. Später ging es ins nationale Museum, wo ich neben zahllosen anderen Dingen Dolly, das Schaf kennenlernte. Das Free-Hugs-Event auf dem Grassmarket sogrte einmal mehr für emotionale Hochstimmung. Und dann war es fast schon wieder Zeit "Tschüss" zu sagen. Zum Abschluss gab es wie gewohnt einen schottischen Film zu sehen und danach ging es nach Hause. Auch wenn die Reise noch fast zwanzig Stunden dauern sollte und London darin eine größere Rolle spielte.
Special thanks at this point to the Organizers, the lovely spanish Ladys who are such darlings and especially to Martin, who broke his cholar bone during the Highland
Games, but who kept on organizing and smiling. Hope you're well again,
mate!
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