Thursday 10 February 2011

Endlich wieder Weltklasse

Es geht wieder aufwärts. Neuer Monat, neues Glück - oder so ähnlich. Eine Reihe von Umständen bewirkt einen spürbaren Anstieg der Stimmungskurve. Das zeigt sich auch (und vor allem) dort, wo bekanntlich die Wahrheit liegt: Aufm Platz!

Doch zunächst noch ein paar Worte zu den anderen Umständen: Das Wetter wird besser. Der FCH ist zurück aus der Winterpause und eilt weiter von Sieg zu Sieg. Das wird unsere Saison :) Die Heimkehr nach Leipzig ist in Reichweite. Zu "High Fidelity" habe ich mich schon umfassend geäußert. Das Buch ist so full of joy. Nur zu bekannt erscheinende Situationen sorgen für den einen oder anderen Schmunzler. Neue große Aufgaben stehen unmittelbar bevor. Durch eine radikale Chips- und Gummitierdiät habe ich in den letzten Tagen den drohenden Verfall gestoppt. Und finally: Alle Ossis haben Scheine. Unter dem Aspekt bin ich nun auch wieder einer - zum ersten Mal seit Mitte November. Alles wird gut, oder? Zumindest besser!

Erinnert mich bitte daran, dass ich mich ab sofort immer zwischen dem 15. Dezember und dem 15. Februar  in den Winterschlaf zurückziehe. Nach '07, '08 und '10 gab es '11 die vierte große Januar/Winterkrise innerhalb der letzten fünf Jahre. Man kann mittlerweile schon fast die Uhr danach stellen - oder in Zukunft durch ausgiebigen Winterschlaf einfach darauf verzichten.

Nun aber zurück zum Fußball: Dienstagabend ist Unisport. Das ist seit mittlerweile über drei Jahren ein fester Termin. Woche für Woche versuchen ca. 12 Spieler mit z.T. streng limitierten Fähigkeiten ein Barcelona-gleiches Angriffsspiel zu zelebrieren. Meist mit mäßigem Erfolg. Auch bei mir sind regelmäßig extreme Formschwankungen zu beobachten. Es gibt Tage, da treffe ich wörtlich gesprochen keinen Ball. An anderen mach ich gar nichts herausragendes, aber der Ball geht trotzdem bei nahzu jeder Berührung ins Tor. Beides war am Dienstag nicht der Fall. Sondern es stand zum Schluss tatsächlich eine hart erarbeitete Weltklasseleistung. 24:15 lautete der Entstand nach 85 Minuten zu gunsten der Blau-Weißen, denen auch ich angehörte. Ca. 12 Tore gingen dabei auf meine Kappe, hinzu kamen ca. 5 Assists. Und im Gegensatz zu sonst, waren es kaum Abstauber- und Fernschusstore gegen einen schwächelnden Torhüter. Sondern sauber herausgespielte und vor allem erarbeitete Treffer. Im Zweikampf vor dem Tor konnten auch 20 Zentimeter größere und 30 Kilo schwerere Gegner mich nicht stoppen. Das Pass- und Zusammenspiel des Teams machte an jenem Abend unglaublich Spaß. Dass auch der Gegner keinesfalls schlecht spielte, machte die Sache noch besser.

Das macht Spaß und das Selbstvertrauen, welches zuletzt stellenweise gar nicht mehr vorhanden war, erlebt einen ziemlichen Schub. Und dann gelingen plötzlich Dinge, die man so auch maximal träumt. Ihr habt die Situation schon tausendfach beobachtet, zumindest wenn ihr ab und zu Fußball schaut: Eine Maßflanke in den Strafraum. Der Stürmer in perfekter Position um Volley zu schießen. Alles passt. Und dann haut er das Ding auf die Tribüne. Oder in die Wolken (oder in unserem Fall ans Hallendach). Doch wenn das Selbstvertrauen riesig ist und es ohnehin läuft, dann gehen solche Schüsse ins Tor. Unhaltbar in den Torwinkel. Oder mit Gewalt unter die Latte und von dort aus ins Tor. So wie man es als kleiner Junge mal von seinem damaligen Lieblingsspieler gesehen hat. Und genau das passierte dann Dienstag. Ein Maßflanke von Robert aus der eigenen Hälfte. Olli steht halblinks, 1,50 Meter bis zur Wand, knapp 8 Meter Torentfernung. Trifft den Ball perfekt in der Luft und nagelt ihn ins (Handball-)Tor.

Und dann ist für einen kurzen Moment wieder alles gut! Oder besser?

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