Preußenstadion in Münster |
Die Standard-Mitfahrgelegenheit startete von Oebis aus und war auch schon voll beladen. Eine Alternative über Braunschweig kam auch nicht zu Stande. Doch das Hansaforum offenbarte eine Reisegruppe ab Dresden. Diese erklärte sich auch bereit, mich in Leipzig einzusammeln. Doch schon bei der Treffpunktvereinbarung wurde es schwierig, kannte ich mich in der Nähe der A 38 doch kaum aus. Am Spieltag war ich dann gerade auf dem Weg in die Richtung, als die Jungs schon anriefen, wo ich denn stecke. Ca. 25 Minuten und Telefonate später hatten wir uns gefunden - Am Globus in Wachau. Von dort an verlief die Reise zunächst äußerst entspannt. Wenig Verkehr und ein Kofferraum voller Bier. Zudem hatte der Mietwagen eine Durchreiche vom Kofferraum zur Rückbank. Die Versorgung war also gesichert. Der DJ hatte im großen und ganzen drei Titel im Angebot, die wir immer mal wieder hörten? Dabei kam es zum schon in der Schlagzeile dargestellten Verständnisfehler. Den der Rostocker Dialekt hat auch für den geübten Hörer so seine Tücken.
Verhältnismäßig schnell ging es westwärts. Der Fahrer wurde mir Laufe der Fahrt vorgestellt, als Grund für die Aussage, dass Hooligans keine Randgruppe seien, sondern in der Mitte der Gesellschaft ständen. Er ist übrigens Kindergartenleiter. Da wir das Ziel aus südlicher Richtung ansteuerten, umfuhren wir auch den Stau, der einige Hanseaten weite Teile des Spiels kostete.
Das Stadion ist noch eines der schönen alten. Die Getränkestände stehen direkt auf der obersten Reihe des Gästeblocks. An der Futtertheke wird sogar Döner gereicht. Die Münsteraner verschenken beim Support durch ihre Teilung einiges an Potential. Der Gästeblock war gut gefüllt (insbesondere für einen Mittwoch) und legte einen ordentlichen Auftritt hin. Das Spiel ist schnell erzählt. Nach wenigen Minuten führte Hansa 2:0 und alle rieben sich verwundert die Augen. Bis zur Pause glich Münster aus, am Ende gewannen sie 5:2. Es war meine vierte Niederlage mit fünf Gegentoren innerhalb der letzten sieben Stadionbesuche. Nunja. Einig waren wir uns in der Feststellung, schon nach dem vierten Spieltag keine Lust mehr auf die Saison zu haben. Zu einem solchen frühen Zeitpunkt gab es noch nie soviel Resignation.
Auch die Rückfahrt verlief entspannt. Einer der Mitfahrer schnorrte bei der Polizei eine Zigarette - ein Zeichen, dass die Beamten an dem Tag sehr locker drauf waren. Auf der Autobahn wurden wir ständig von überholenden LKWs gebremst. Dafür revanchierten wir uns mit ausgiebigen Hupkonzerten auf den Rastplätzen. In einem Selbstbedienungsrestaurant bei Kassel nahmen wir den Namen eher wörtlich. Schließlich kreuzte noch ein Fuchs unseren Weg. Leider mit dem schlechteren Ergebnis für ihn. Doch wir gewährten ihm noch eine kurze Andacht. Gegen 3 Uhr morgens war ich wieder zu Hause und einmal mehr stand die Frage: Wofür eigentlich? Für 70 Euro.
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