Helden: Ordnerlegende von Coventry und ich. |
Doch zurück zum Anfang: Los ging es am Donnerstag bei bulliger Hitze in Leipzig. Gegen 23 Uhr Ortszeit erreichte ich London Stansted. Schnell ging es zum Bus und ab Richtung Stratford. Dort befindet sich der Olympiapark. Ich hatte Glück und erwischte die letzte U-Bahn Richtung Stadtzentrum. Das Hostel war ok. Doch auch hier war es wahnsinnig warm. Leider verlor ich meinen Spindschlüssel im dunklen Zimmer und fand ihn zunächst nicht wieder. Das kostete mich eine beträchtliche Menge Schlaf. Entsprechend gemächlich startete ich in den Freitag. Am Nachmittag begab ich mich dann zum Deutschen Haus in den Docklands. Während das Haus selber ein flaches Backsteingebäude ist, finden sich ringsherum nur Hochhäuser und Shopping Malls. Das Haus dient der Repräsentation Deutschlands während der Spiele. Hier werden Besucher informiert und Medaillen gefeiert. Beseitigt wurde dagegen mein Irrglaube, auch die Athleten würden dort nächtigen. Die wohnen natürlich im Athletendorf.
Das Deutsche Haus in London |
Blick aus der Metrostation am Olympia Parc |
Anschließend blieben mir gut vier Stunden Schlaf. Am Samstagmorgen ging es dann nach Coventry. Der Bus hatte aufgrund des Radrennens ein wenig Verspätung. Doch kurz vor 11 erreichte ich die Stadt. Am Stadion war ich 11.25 und es blieben gut 35 Minuten bis zum Anstoß des ersten Frauen-Spiels. Leider war Schweden - Japan aus meiner Sicht auch das Hauptspiel und insofern war Eile geboten. Doch das lag nicht mehr in meiner Hand. Die Sicherheitskontrollen waren extrem umfangreich. Ich musste mich in eine riesige Schlange einreihen um meinen kompletten Rucksack kontrollieren zu lassen. Die Gesamtlänge der Schlange war gut 150 Meter. Doch das ganze ging erfreulich schnell. Beim Ordner angekommen, packte er meinen kompletten Rucksackinhalt einzeln in eine große Plastetüte. Der Rucksack kam schließlich als Zugabe oben drauf, dann würde die Tüte verschnürt. Nach dem Betreten des Stadions durfte ich den kompletten Inhalt wieder zurück in meinen Rucksack packen. Kann man sicherlich so machen ...
Doch pünktlich zum Anpfiff war ich auf meinem Platz. Und ein wenig enttäuscht. Das Stadion war gerade mal ca. halbvoll. 32.000 passen insgesamt rein, 14.000 waren es später offiziell. Die meisten Zuschauer unterstützten Japan und es entstand sogar eine ganz vernünftige Atmosphäre. Schwed(inn)en waren dagegen nur sehr wenige im Stadion und in meiner Nähe sah ich gar keine. Außer die, die auf dem Platz standen. Da ich in der zweiten Reihe hinter der Eckfahne saß, war ich zumindest nah dran am Spiel. Dieses endete 0:0 und war dennoch sehr ansehnlich. Hansa verlor an jenem Nachmittag übrigens 3:0 gegen Unterhaching. Ich hielt dennoch stolz die Fahne (bzw. den Schal) meines Teams hoch.
Apropos 3:0: Im zweiten Spiel trafen Canada und Südafrika aufeinander und Canada gewann locker 3:0. Ich freundete mich ein wenig mit zwei sehr sachkundigen Engländern älteren Semsters an. Leider blieben nur noch ca. 5.000 Zuschauer zu diesem Spiel und entsprechend mau war die Stimmung. Das Match ging vorrüber und ich begab mich auf den Weg zurück ins Stadtzentrum Leider ließ ich meinen guten Hansa-Stoffbeutel im Stadion liegen. Wirklich ärgerlich. Vermutlich werden die Ultras Coventry uns diesen im nächsten Europapokalmatch präsentieren. ;-)
Was dann passierte, beschreiben die Worte meines Gastgebers Simon am besten:
"The evening started with a "we could go
to a pub for some food" and ended with "so, do you know where we are?" We
had an awesome spontaneous night out even though Olli had to leave early in
the morning. This is exactly the spirit of CS I like."
to a pub for some food" and ended with "so, do you know where we are?" We
had an awesome spontaneous night out even though Olli had to leave early in
the morning. This is exactly the spirit of CS I like."
Es war wirklich ein großer Spaß und ein erneuter Beweis der spontanen, freundlichen Pubkultur in Great Britain. Währenddessen tranken wir natürlich auch ein oder zwei Bier. Nach nur drei Stunden Schlaf musste ich wieder aufstehen. Die olympischen Augenringe nahmen langsam Kontur an. Der Bus fuhr leider von woanders ab, als der am vorherigen Tag angekommen war. Dieser Stop war auch nicht mehr auf meiner Karte drauf. Mein Telefon fungierte als Stern von Bethlehem und so fand ich dennoch meinen Weg. Nun ging es nach Manchester, zum Theater der Träume.
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