Es war Samstagnachmittag und Hansa hatte erfolgreich gespielt. Für ein Spiel in der hiesigen Liga war es zu spät, was also anfangen mit dem angebrochenen Tag. Ganz klar, CouchSurfing würde helfen. Tat es auch und es folgte ein wunderbarer Abend.
Zunächst stand ein Besuch bei einem Inder auf dem Plan. Dort sollte ich mit Colin, einem befreundeten führenden Kopf der CS-Szene in Edi, seiner Freundin Susie und dem Kurzzeit-Rückehrer Florian zusammentreffen. Die Quote Deutschsprachiger Menschen (QDM) war überragend. Olli und Susie aus Deutschland sowie Flo aus Österreich waren diesem Slang ohnehin mächtig und auch Colin hat mal einige Zeit im Schland gelebt. Gesprochen wurde trotzdem English. Bei dem Inder handelte es sich nach eigener Aussage um den besten der ganzen Stadt - Kismot. Ob es der beste ist, kann ich mangels Vergleichen nicht versprechen, der lustigste ist es auf jeden Fall. Der dicke Wirt riss einen Witz nach dem anderen und wir kamen aus dem Lachen nicht heraus. Insbesondere mit Flo lieferte er sich eine amüsante Debatte. Eine Besonderheit des Restaurants war BYOB - Bring your own Bottle/Booze. Da dort kein Alkohol ausgeschenkt wird, steht es jedem frei, selber Bierchen oder Wienchen mitzubringen. Das war mir vorher so noch nie begegnet, aber die Idee finde ich ausgesprochen gut. Auch das Essen war lecker und reichhaltig, die Preise waren ok. Hervorzuheben ist natürlich der Schoko-Nan, den es zum Nachtisch gab. Diese Köstlichkeit bekommt man nur bei Kismot. Alles in allem würde auch dieses Restaurant in meinem persönlichen Edinburgh-Reiseführer Erwähnung finden. Ein Besuch lohnt sich also, schon aufgrund des gebotenen Entertainments.
Anschließend zogen wir weiter um noch zwei bedeutende Pubs der Stadt zu erkunden. Zuerst ging es in den Southsider. Ein großer und gemütlicher Pub, in dem wir einen Platz am Feuer fanden. Schritt für Schritt vergrößerte sich unsere Gruppe und ich lernte weitere, mir schon virtuell bekannte, SurferInnen kennen. Eine Gruppe von JungesellenverabschiederInnen feierte lautstark mit Unterwäsche über den eigentlichen Klamotten. Mit Flo führte ich eine interessante Unterhaltung über Whisky. Es zeichnete sich also ab, dass ich nun endlich einen weiteren wichtigen Teil der schottischen Kultur kennenlernen würde. Doch zunächst zogen wir weiter zum Doctor's Pub.
Dort wird eine Vielzahl von unbekannten Bieren verkauft. Schon allein deshalb werde ich mir diesen Pub merken. Unsere Gruppe bekam nochmal erheblichen Zuwachs, da sich auch einige CSler aus Glasgow in Edi befanden und mit dort mit uns zusammentraf. Die Deutschenquote war schon wieder überragend. Manchmal glaube ich, in meinem Viertel in Leipzig leben mehr Ausländer, als im sogenannten Ausland. Einer der Deutschen war Martin aus Gerbstedt, der in Leipzig studiert hat. Wir unterhielten uns für ein paar Minuten und er erinnerte mich daran, wir herrlich doch die Mansfelder Mundart ist. Einfach Herrlich.
Anschließend war es dann soweit: Glenmorangie. Der erste Whisky. Das schottische Lebenswasser. Diesen trank ich natürlich mit Flo, schließlich hatte er mich ja auch verbal in die Materie eingeführt. Er schmeckte besser, als die, die ich in Deutschland gekostet hatte. Aber das ist auch mehr ein Gefühl, denn Gewissheit. Ich werde der Sache weiter auf den Grund gehen und mir eine fundierte Meinung zu dem Thema bilden. Maßvoll versteht sich.
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